Wir informieren Sie hier über aktuelle Themen und Aktionen über die in der Presse berichtet wurde:
ASB-Rettungswache soll in einem Jahr bezogen werden
Spatenstich 2,1 Millionen Euro kostet der Neubau. Von Wolpertshausen aus leisten die Sanitäter Erste Hilfe in umliegenden Gemeinden und auf der A 6. Von Elisabeth Schweikert
Die untergehende Sonne lässt bereits den Horizont in Orange leuchten, als am Dienstagabend die stattliche Anzahl von etwa 30 Männern auf dem Feld gegenüber dem Regionalmarkt zusammenkommt. Der Baukran steht bereits, Stahlgitter liegen meterhoch gestapelt neben der Baustelle: Mit dem Bau wurde bereits Ende Oktober begonnen. Jetzt soll der Start mit einem symbolischen Spatenstich markiert werden.
Es kommt nicht von ungefähr, dass so viele Gäste anwesend sind: Einzelne Bürger, die Mitarbeiter des örtlichen Bauunternehmens sowie der bestehenden Rettungswache sind da. Auch Gemeinderäte und Bürgermeister Jürgen Silberzahn, Vertreter des Arbeiter-Samariter-Bundes (der Wohlfahrtsverband ASB ist der Investor) und auch Kreisbrandmeister Werner Vogel sowie der Leiter der integrierten Leitstelle Jens Sperrle sind anwesend. 2,1 Millionen Euro werden in den Bau der neuen Rettungswache investiert, finanziert vom ASB, dem Land und den Krankenkassen. Doch nicht nur wegen der Höhe der Investition kommen so viele Gäste. Ausschlaggebend ist auch die Bedeutung der Einrichtung. Von dort sollen nach Fertigstellung des Gebäudes die Rettungswagen ausrücken. 15 Sanitäter sind derzeit schon in einer angemieteten Halle in einem Wolpertshausener Wohngebiet stationiert, in der Regel in Zwei-Mann-Schichten.
Auch die A 6 wird betreut
Das Einsatzgebiet sind folgende Kommunen: Wolpertshausen, Ilshofen, Braunsbach sowie Teile von Kirchberg. Auch die A 6 gehört dazu. „Das ist ein Riesengebiet“, sagt Jens Sperrle. „In Ausnahmefällen, wenn alle im Einsatz sind, fahren die Sanitäter auch nach Crailsheim und Schwäbisch Hall.“ Fast täglich seien die Ersthelfer von der Wolpertshausener Rettungswache auf der unfallträchtigen Autobahn im Einsatz. Bei den übrigen Fahrten „ist das meiste, etwa 70 Prozent, internistisch“, berichtet Sperrle. Also „Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes“.
Mit einer großen Delegation sind Geschäftsführer, Rettungsdienstleiter sowie der Vorsitzende des ASB Ludwigsburg angereist. Diesem Regionalverband ist der hiesige Kreisverband zugeordnet. Hans-Ulrich Oppenländer, Vorsitzender der ASB Ludwigsburg, sagt: „Die neue Wache wird die modernste im Landkreis Schwäbisch Hall werden.“ Mit dem Neubau sei es möglich, den Mitarbeitern einen zeitgemäßen Arbeitsplatz zu bieten. Auch seien Räume für Erste-Hilfe-Kurse vorhanden. Karl-Eugen Altdörfer, stellvertretender Landesvorsitzender der ASB aus Michelbach/Bilz, betont, der Standort nahe der Landesstraße 2218 und der A 6 bringe Verbesserungen im Vergleich zum bisherigen.
„Innerhalb von zwei Minuten sind die Leute im Ernstfall da“, weiß Bürgermeister Jürgen Silberzahn von Einsätzen in der Gemeinde. Bevor 2014 die Rettungswache vor Ort war, sei es kritisch gewesen. Silberzahn wie auch die Vertreter des ASB danken alle der Familie Erna und Friedhelm Kreß. In deren früherer Werkshalle ist derzeit die Rettungswache eingemietet.
In Vellberg gibt es ab Februar eine 24-Stunden-Notarztbereitschaft
Bei Unfällen oder medizinischen Notfällen rückt der Rettungsdienst aus, um Erste Hilfe zu leisten und die Verletzten, Verunglückten oder kranken Menschen in die nächste Klinik zu bringen. Vorgabe ist, dass die Ersthelfer in 95 Prozent der Fälle innerhalb von 15 Minuten vor Ort sind. Folgende Rettungswachen gibt es im Landkreis:
Schwäbisch Hall: am Diakoneo-Klinikum (Rettungswagen und Notarzt) sowie im Westen der Stadt (Rettungswagen und Notarzt); in Hessental (Solpark – ein Rettungswagen)
Gaildorf: nahe der früheren Klinik (Rettungswagen plus Notarzt)
Obersontheim: nahe der Firma Kärcher (ein Rettungswagen)
Crailsheim: in der Innenstadt, bei der Kreisklinik (Rettungswagen plus Notarzt) sowie im Westen der Stadt, nahe der Firma Roll (Rettungswagen und Notarzt)
Blaufelden: Rettungswagen und Notarzt
Wolpertshausen: Rettungswagen
Im Raum Mainhardt sind Bürger bei einer Helfer-vor-Ort-Gruppe engagiert. Diese überbrücken vor Ort die Zeit, bis Rettungswagen und Notarzt zur Stelle sind.
In Vellberg gibt es ab Februar 2020 eine 24-Stunden-Notarzt-Bereitschaft. Der Rettungswagen wird weiterhin aus Obersontheim kommen. Mehr dazu demnächst in dieser Zeitung. sel
HALLER TAGBLATT / HOHENLOHER TAGBLATT / RUNDSCHAU GAILDORF./ 12.12.2019