Die orthopädischen Krankheitsbilder

Im Einzelnen werden behandelt:

Das Hüftgelenk wird gebildet vom Oberschenkelknochen bzw. dessen Kopf und der Pfanne des Beckens. Das Hüftgelenk ist das zweitgrößte Gelenk des Menschen. Zusätzlich zur knöchernen Führung verfügt das Hüftgelenk über eine kräftige Gelenkkapsel, die ein Ausrenken des Gelenkes verhindert. Die Erkrankungshäufigkeit steigt mit zunehmendem Alter. Bei etwa 5 Prozent der Bevölkerung bestehen Beschwerden durch eine Hüftgelenksarthrose. Männer sind häufiger betroffen als Frauen.

Ursachen:

Man unterscheidet die primäre von der sekundären Coxarthrose. Die Ursachen der primären Coxarthrose sind weitestgehend unbekannt. Sekundäre Arthrosen können aus unterschiedlichsten Gründen entstehen, hier wären vor allen Dingen Formstörungen, Entwicklungsstörungen, hüftgelenksnahe Brüche, Ausrenkungen des Gelenkes, rheumatoide Arthritis oder auch eitrige Gelenkinfektionen zu nennen.

Symptome:

Zeichen einer Coxarthrose sind Belastungs‐, Ruhe‐, Nacht‐ und Anlaufschmerzen. Die Schmerzen werden meist in der Leistenregion wahrgenommen, können aber auch in das Gesäß und den Oberschenkel bis hin zum Knie ausstrahlen. Auch isolierte Schmerzen am Kniegelenk oder an der Oberschenkelinnenseite können auf eine Coxarthrose hinweisen. Zunehmende Bewegungseinschränkung und Gangstörung sind vorhanden.

Indikation zur Operation:

Die Indikation zur Operation ergibt sich bei Vorliegen einer Arthrose und anders nicht zu behandelnden typischen Schmerzen oder Funktionseinsschränkungen im Hüftgelenk.

Operatives Vorgehen:

Zur operativen Behandlung des Hüftgelenkes stehen dem Operateur unterschiedliche Prothesen zur Verfügung. Nach eingehender Untersuchung des Patienten und einem gemeinsamen Beratungsgespräch wird individuell für jeden Patienten das geeignete Prothesenmodell ausgesucht.

Mit Hüftkopfnekrose wird das Absterben von Knochen und Einbruch des darüberliegenden Gelenkknorpels im Hüftkopfbereich bezeichnet. Im weiteren Verlauf kann sich aus einer Hüftkopfnekrose eine Hüftgelenksarthrose (Coxarthrose) entwickeln.

Ursachen:


Ursächlich wird die Unterbrechung des Blutzuflusses oder ‐abflusses im knorpeltragenden Knochen des Hüftkopfes diskutiert. Neben unfallbedingten Durchblutungsstörungen können eine Fettembolie, Alkoholismus, jahrelange Kortisoneinnahme und andere Ursachen zugrunde liegen. Die Ursache der meisten Fälle bleibt nach wie vor ungeklärt. Die Gelenkfläche bricht im Verlauf der Erkrankung ein, und es entwickelt sich eine Hüftgelenksarthrose.

Symptome:

Nach anfänglich symptomfreiem Verlauf führt die Hüftkopfnektrose zu einer Bewegungseinschränkung und starken, intervallartig wiederkehrenden Schmerzen. Diese werden ähnlich wie bei der Hüftgelenksarthrose empfunden. Bei Einbrüchen der Gelenkfläche kommt es anfallsartig zur Schmerzverstärkung.

Behandlung:

In Abhängigkeit vom Stadium kommen zunächst nichtoperative Therapiemaßnahmen inklusive medikamentöser Therapie zum Tragen. Bei fortgeschrittenen Stadien mit Einbruch der Gelenkfläche kommt als Behandlung nur noch der Ersatz des Hüftgelenkes in Form eines Kunstgelenkes infrage.

Das Kniegelenk ist das größte Gelenk des Menschen. Es besteht aus drei Gelenkanteilen, diese verteilen sich auf die beiden Gelenkflächen zwischen Ober‐ und Unterschenkel und dem Gelenk zwischen Oberschenkel und Kniescheibe. Auf das Kniegelenk wirken große Kräfte ein. Daher zeigen Abnutzungserscheinungen hier eine große Wirkung. Durch die Zerstörung des Gelenkknorpels kommt es zu Auswirkungen auf andere Gelenkstrukturen, z. B. die Gelenkkapsel, die Bänder, den Knochen und die das Gelenk umgebende Muskulatur, was mit entsprechender Schmerzhaftigkeit und Bewegungseinschränkung mit lokaler entzündlicher Reaktion einhergehen kann. Die Kniegelenksarthrose gehört zu den häufigsten Arthrosen. Die Erkrankungshäufigkeit steigt mit zunehmendem Alter. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.

Ursachen:

Man unterscheidet die primäre, von der sekundären Gonarthrose. Bei der primären Gonarthrose ist die Ursache unbekannt. Sekundäre Arthrosen haben als Ursache z. B. einen Meniskus‐ oder Kreuzbandschaden, Achsabweichungen, Brüche mit Kniegelenkbeteiligung, rheumatoide Arthritis oder auch eine eitrige Gelenkinfektion.

Symptome:

Die Symptome sind Belastungs‐, Ruhe‐, Nacht‐ und Anlaufschmerzen sowie eine zunehmende Bewegungseinschränkung. Bei ausgeprägten Arthrosen kommt es im Erkrankungsverlauf zu Achsfehlstellungen (X‐ oder O‐Beinstellung) und Veränderungen der äußeren Form des Kniegelenkes.

Indikation zur Operation:

Die Indikation zur Operation ergibt sich bei Vorliegen einer Arthrose und anders nicht zu behandelnden typischen Schmerzen oder Funktionseinschränkungen im Kniegelenk.

Operatives Vorgehen:

Je nach Ausprägung der Arthrose stehen uns unterschiedliche Prothesenmodelle zur operativen Behandlung zur Verfügung. Nach eingehender Untersuchung des Patienten wird in einem gemeinsamen Beratungsgespräch individuell ein Prothesenmodell ausgewählt.

Die Kreuzbänder haben eine wesentliche Funktion für die Stabilität des Kniegelenkes und befinden sich im Zentrum des Kniegelenkes. Das vordere Kreuzband verhindert eine Bewegung des Unterschenkels im Vergleich zum Oberschenkel nach vorne. Der Riss des vorderen Kreuzbandes ist eine schwerwiegende Verletzung des Kniegelenkes und häufig Folge einer Verletzung beim Sport. Besonders häufig tritt die Verletzung bei Sportarten mit schnellen Richtungswechseln, Drehbewegungen und schnellen Antritten auf, wie sie beim Fußball, Tennis oder Basketball typisch sind. Darüber hinaus ist der Riss des vorderen Kreuzbandes eine typische Verletzung beim Skifahren.

Ursachen:

Der häufigste Mechanismus, der zu einem vorderen Kreuzbandriss führt, ist die Kombination aus Beugung, Abspreizen und Außendrehung im Kniegelenk bei relativer Fixierung des Fußes und des Unterschenkels. Auch andere Mechanismen sind bekannt.

Symptome:

Im Rahmen des Unfalles hören bzw. fühlen die Patienten häufig ein Reißen oder ein Knacken im Kniegelenkbereich. Häufig wird die Verletzung von einem Gelenkerguss, Bewegungsschmerzen und einer Instabilität im Kniegelenk begleitet.

Behandlung:

Fehlt eine subjektiv empfundene Instabilität und hat der Patient nur einen niedrigen körperlichen Anspruch an sein Kniegelenk, so ist die konservative Therapie gerechtfertigt. Bei körperlich aktiven Patienten und symptomatischer Instabilität des Gelenkes raten wir zur operativen Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes. Durch wiedererlangte Kniegelenksstabilität können weitere Umknickereignisse mit Verletzungen anderer Kniegelenksstrukturen verhindert werden. Dadurch kann mittel‐ bis langfristig die Entwicklung einer Arthrose gebremst werden. Bei der Operation wird das vordere Kreuzband durch körpereigene Sehnen (Semitendinosusund Gracilissehne, Kniescheibensehne) ersetzt. Das Einbringen des Transplantates wird arthroskopisch vorgenommen, sodass das Operationstrauma für das Kniegelenk gering gehalten werden kann.

Bei den Menisken handelt es sich um faserknorpelige, halbmondförmige Scheiben, die sich im Kniegelenk zwischen Oberschenkelrolle und Unterschenkelgleitfläche befinden. Sie sind zum Teil flächig an der Gelenkkapsel befestigt, nach innen werden sie keilförmig dünner und enden frei im Gelenkraum. Neben einer Stoßdämpferfunktion, bei der die direkt auf den Knorpel wirkende Kraft vermindert wird, stabilisieren sie das Gelenk, senden wichtige Signale zur Gelenkstellung an das Gehirn und ernähren den Gelenkknorpel.

Ursachen:

Häufigste Ursache ist der Riss eines altersbedingt vorgeschädigten Meniskus ohne wesentlichen Unfall. Auch unfallbedingte Umknickereignisse haben einen großen Stellwert, der Innenmeniskus ist hierbei 5x häufiger betroffen als der Außenmeniskus.

Symptome:

Der Meniskusriss führt zu Schmerzen im Bereich des Kniegelenkspaltes. Teile des gerissenen Meniskus können zwischen den Gelenkflächen einklemmen und zu einer Streckhemmung führen. Ein Kniegelenkerguss kann begleitend auftreten. Unbehandelte Meniskusrisse können zu einer Gelenkknorpelschädigung und damit zur Ausbildung einer Arthrose führen.

Behandlung: Die Behandlung sollte immer operativ sein. Im Rahmen einer Kniegelenksspiegelung (Arthroskopie) kann

a) bei jungen Patienten eine Meniskusnaht (befundabhängig) durchgeführt
werden
b) eine Entfernung der geschädigten Meniskusanteile vorgenommen werden.

Der Gelenkknorpel ist ein Gewebe mit wenig Fasern und großen Zellen, die über eine hohe Wasserspeicherkapazität verfügen. Gelenkknorpel überzieht die Gelenkgleitflächen und sorgt aufgrund seiner Konsistenz für wenig Reibung im Gelenk. Nach Abschluss des Wachstums wird der Gelenkknorpel über die Gelenkflüssigkeit ernährt.

Ursachen:

Häufigste Ursache ist eine Sportverletzung. Hierbei kommt es zum Abscheren von Knorpelanteilen und zu umrissenen Knorpelschädigungen. Eine weitere Ursache ist die sogenannte Osteochondrosis dissecans. Bei dieser Erkrankung kommt es zum Absterben des unter dem Knorpel befindlichen knorpeltragenden Knochens. Diese Erkrankung ist meist selbstlimitierend.

Symptome:

Traumatisch bedingte Knorpelschäden führen zu Schmerzen im Kniegelenksspalt. Losgerissene Knorpelstücke können einklemmen und zu Blockierungen führen. Häufig findet sich ein Erguss im Kniegelenk. Auch bei der Osteochondrosis dissecans kommt es zu Schmerzen im Kniegelenkspalt. Bei fortgeschrittener Erkrankung kommt es zum Herauslösen von Knorpelanteilen, welche ebenfalls einklemmen können und zu einer mechanischen Bewegungseinschränkung führen können.

Behandlung:

Die Behandlung erfolgt arthroskopisch oder offen in Abhängigkeit vom gewählten Operationsverfahren. Die Mikrofrakturierung nach vorheriger Säuberung des knorpeltragenden Knochens kann arthroskopisch durchgeführt werden. Der Körper wird zur Regeneration des Gelenkknorpels angeregt. Weitere Behandlungsmöglichkeiten sind die Knorpelzelltransplantation, die Knorpelknochentransplantation und die Implantation von synthetischen Knorpelknochentransplantaten, welche wir über eine kleine Gelenkeröffnung vornehmen.

Das Schultergelenk ist ein knöchern nur sehr locker geführtes Kugelgelenk, welches seine Stabilität durch den komplizierten Halteapparat aus Bändern, Kapsel und Muskeln verliehen bekommt. Auf der einen Seite erhält es dadurch ein großes Bewegungsausmaß, auf der anderen Seite ist es jedoch verletzungs‐ und verschleißanfälliger.

Das Engpass‐Syndrom (Impingement‐Syndrom)

Ursachen:

Das Schultergelenk wird hauptsächlich durch 4 Sehnen, der sogenannten Rotatorenmanschette, stabilisiert und bewegt. Diese Sehnen verlaufen direkt um das Gelenk in einem engen knöchernen Kanal zwischen dem Oberarmkopf und dem knöchernen Schulterdach (Akromion). Im Laufe des Lebens kann es dabei durch Verschleißerscheinungen zu einer zunehmenden Verengung dieses Kanals kommen.

Symptome:

Die Patienten klagen meistens über nächtliche Schmerzen beim Liegen auf der Schulter oder über Schmerzen, die bei Abspreizbewegungen ab einem bestimmten Winkel auftreten. Die Schmerzen entstehen durch Kompression der Rotatorenmanschette und des benachbarten Schleimbeutels zwischen Oberarmkopf und Schulterdach. Die Beweglichkeit des Armes ist häufig schmerzhaft eingeschränkt. Teilweise tritt schmerzbedingt ein Kraftverlust auf. Die klinische Diagnose des Impingements erfolgt durch die körperliche Untersuchung und durch Röntgenaufnahmen. Ursache ist häufig ein spitzer knöcherner Sporn, der den Raum unter dem Schulterdach zusätzlich einengt.

Behandlung:

Die Therapie besteht zunächst in der Gabe von entzündungshemmenden Medikamenten und Krankengymnastik. Lassen sich die Beschwerden dadurch nicht bleibend bessern, so raten wir zu einer operativen Schulterspiegelung. Hierbei tragen wir arthroskopisch den knöchernen Sporn ab und entfernen den entzündeten Schleimbeutel über zwei bis drei kleine Hautschnitte. Um einen Riss der Rotatorenmanschette zu vermeiden, sollte der Knochensporn rechtzeitig abgetragen werden.

Ursachen:

Der Schleimbeutel im Schultergelenk dient als Gleitschicht und Stoßdämpfer. Er verhindert, dass Knochen aneinander reiben, und schützt die Sehnen.

Symptome:

Die klinische Beschwerdesymptomatik ist ähnlich der des Impingements. Auch hier bestehen Schmerzen beim Heben des Armes über die Schulterhöhe.

Behandlung:

Krankengymnastik ist das Mittel der ersten Wahl zur Therapie. Zusätzlich sind entzündungshemmende medikamentöse Maßnahmen zu empfehlen. Bei länger anhaltenden Schmerzen führen wir eine operative Schulterspiegelung durch und entfernen den entzündeten Schleimbeutel so weit wie möglich. Nach kurzfristiger Ruhigstellung kann in der frühen Nachbehandlungsphase durch einen zusätzlichen Schmerzkatheter weitgehende Schmerzfreiheit erzielt werden. Von Beginn an werden abschwellende Maßnahmen und Krankengymnastik zur Wiederherstellung des Bewegungsumfanges und zur Schaffung einer gleichmäßigen Muskelbalance durchgeführt. Volle Funktionsfähigkeit ist nach ca. 2 bis 3 Monaten zu erwarten.

Ursachen:

Im Laufe des Lebens kann es zunächst unbemerkt zu Verschleißerscheinungen vor allem der Rotatorenmanschette kommen. Im Rahmen dieser Verschleißerscheinungen kann sich eine Verkalkung bilden. Das Kalkdepot liegt typischerweise in der Supraspinatussehne, kann jedoch auch in der Subscapularis‐ oder Infraspinatussehne der Rotatorenmanschette auftreten. Die Ursache für die Kalkdepotbildung ist unklar, das Kalkdepot kann sich nach jahrelangem Verlauf auch spontan wieder auflösen.

Symptome:

Der typische klinische Befund entspricht dem des Impingements und häufig besteht eine schmerzhafte Schleimbeutelentzündung. Über Jahre kann es immer wieder zu Schmerzen im Bereich unter dem Schulterdach kommen. Die Diagnose kann anhand von Röntgenaufnahmen gestellt werden, die sehr gut das typische Kalkdepot zeigen.

Behandlung:

Bei leichteren Beschwerden reicht zunächst eine Therapie mit entzündungshemmenden Medikamenten und Krankengymnastik, bei rezidivierenden stärkeren Beschwerden besteht die Möglichkeit der Stoßwellenbehandlung. Erreicht man dadurch keine Beschwerdebesserung, führen wir eine operative Spiegelung der Schulter mit Entfernung des Kalkdepots und Entfernung des entzündeten Schleimbeutels durch. Nach kurzfristiger Ruhigstellung kann in der frühen Nachbehandlungsphase durch einen zusätzlichen Schmerzkatheter weitgehende Schmerzfreiheit erzielt werden. Von Beginn an werden abschwellende Maßnahmen und Krankengymnastik zur Wiederherstellung des Bewegungsumfanges und zur Schaffung einer gleichmäßigen Muskelbalance durchgeführt. Volle Funktionsfähigkeit ist nach ca. 2‐3 Monaten zu erwarten.

Das Schultergelenk besteht aus einem Oberarmkopf und einer sehr kleinen Gelenkpfanne. Die Stabilisierung des Gelenkes erfolgt durch die Gelenkkapsel, Sehnen und Muskeln sowie einem knorpeligen Ring, den man als Labrum bezeichnet und der die Gelenkpfanne umgibt.

Ursachen:

Die Ursachen von Ausrenkungen (Luxationen) des Schultergelenkes können anlagebedingt sein (z. B. zu große Kapsel, schlaffer Bandapparat) oder sie sind Folgen von Verletzungen. Verletzungen der Schulter können zum Abriss des Labrums, der Kapsel oder auch zu einem Abbruch eines Teiles der Gelenkpfanne führen.

Symptome:

Sich wiederholende Luxationen und eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung sind häufig die Folge. Knöcherne Verletzungen müssen grundsätzlich durch Röntgenbilder ausgeschlossen werden. Beim jüngeren Patienten tritt besonders häufig ein Abriss des Labrums auf. Dies kann durch eine kernspintomographische Untersuchung nachgewiesen werden. Beim über 40‐jährigen Patienten treten bevorzugt Verletzungen der Rotatorenmanschette auf, die durch die Sonographie oder Kernspintomographie nachgewiesen werden können.

Behandlung:

Anlagebedingte Luxationen werden zunächst durch ein Muskelaufbautraining behandelt, um dadurch das Gelenk zu stabilisieren. Sofern nach mindestens 1‐jährigem konsequentem Muskeltraining weiterhin eine Luxationsneigung besteht, ist ggf. die operative Therapie erforderlich. Beim jungen und aktiven Patienten wird nach unfallbedingter Luxation mit nachgewiesener Verletzung in den meisten Fällen die operative Therapie bevorzugt. Beim älteren Patienten kann meistens zunächst abgewartet und versucht werden, das Gelenk durch vorübergehende Ruhigstellung und anschließendes Muskeltraining zu stabilisieren, sofern eine Verletzung der Sehnen ausgeschlossen wurde. Prinzipiell muss die Therapieplanung für jeden Patienten individuell erfolgen.

Operative Stabilisierung der Schulter:

Wir führen zunächst eine diagnostische Gelenkspiegelung (Arthroskopie) durch, um den Schaden des Gelenkes genau beurteilen zu können. Das weitere Vorgehen ist abhängig von den Verletzungen, die zu erkennen sind. Liegen keine schwerwiegenden Kapselverletzungen vor, kann die Stabilisierung arthroskopisch erfolgen. In Abhängigkeit von Begleitschäden ist die offene Stabilisierung durch einen ca. 6 cm langen Hautschnitt an der Vorderseite des Schultergelenkes erforderlich. Das operative Ziel ist, das abgerissene Labrum wieder am Rand der Gelenkpfanne zu fixieren. Dies erreichen wir durch kleine Dübel, die im Knochen platziert werden und über einen Faden das Labrum, evtl. auch die Kapsel am Pfannenrand fixieren. Knöcherne Pfannenverletzungen müssen mit Schrauben refixiert werden.

Die Rotatorenmanschette umspannt das Schultergelenk von vorne, oben und von hinten. Sie besteht aus vier Muskeln bzw. deren Sehnen, die vom Schulterblatt zum Oberarmkopf ziehen. Die Muskeln der Rotatorenmanschette sollten in einem Kräftegleichgewicht stehen, um den Oberarmkopf in der knöchernen Pfanne zu zentrieren. Hierdurch wird die einwandfreie Funktion des Schultergelenkes gewährleistet. Außerdem haben die Muskeln eine starke Innenrotations‐, Außenrotations‐ sowie Abspreizfunktion des Armes.

Ursachen:

Im Laufe des Lebens kommt es zu Verschleißerscheinungen an der Rotatorenmanschette. Im Extremfall kann ein Loch in der Sehne entstehen. Besonders häufig ist die Supraspinatussehne betroffen. Die in der Regel schon längere Zeit bestehende Schädigung der Sehne wird häufig erst nach einem Sturz oder nach körperlicher Überbelastung bemerkt. Frische Abrisse der Sehne sind selten.

Symptome:

Folge sind nächtliche Schmerzen beim Liegen auf der Schulter und Schmerzen, die bei Abspreizbewegungen des Armes ab einem bestimmten Winkel auftreten. Die Beweglichkeit des Armes ist häufig schmerzhaft eingeschränkt, ein Kraftverlust kann auftreten. Körperliche Untersuchung, Sonographie, Röntgenaufnahmen und Kernspintomographie sichern die Diagnose.

Behandlung:

Bei jüngeren Patienten und frischen Verletzungen empfehlen wir eine Operation, um die Sehne wieder am Oberarmkopf anzunähen und dadurch Kraft und Funktion wiederherzustellen. Beim älteren Patienten und älteren Rissen kann durch vorübergehende Schonung, abschwellende und schmerzstillende Medikamente, sowie eine spezielle Krankengymnastik wieder eine schmerzfreie oder schmerzarme Situation erreicht werden. Bei inakzeptabler schmerzhafter Bewegungseinschränkung sollte durch eine Operation versucht werden, die Sehne zu reparieren und den knöchernen Engpass zu beseitigen.

Operation bei Schäden der Rotatorenmanschette:

Wir führen zunächst eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) durch, um den Riss genau beurteilen zu können. Das weitere Vorgehen ist abhängig vom arthroskopischen Befund. Der knöcherne Engpass kann durch Abtragen der einengenden Knochenkanten beseitigt werden und die Sehne kann durch spezielle Nahttechnik und Ankersysteme am Oberarmkopf erneut angenäht werden. Je nach Befund kann dies offen oder arthroskopisch erfolgen.

Die Schultersteife steht als eigenständiges Krankheitsbild, welches schleichend zur Einsteifung des Schultergelenks führt.

Ursachen:

In den meisten Fällen tritt die Erkrankung ohne erkennbare Ursache auf. Es kann jedoch auch nach einem Unfall oder auch nach einer Operation zu einer vorübergehenden Einsteifung des Schultergelenks durch eine Verdickung und Schrumpfung der Schultergelenkskapsel kommen. Gehäuft tritt diese Erkrankung bei Diabetikern und Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen auf.

Symptome:

Die Kapsel steift ein und es kommt zu einer starken schmerzhaften Einschränkung des Bewegungsumfanges.
Die Diagnose kann in der Regel problemlos klinisch gestellt werden. Zusätzlich sollten ein Röntgenbild und auch eine Kernspintomographie durchgeführt werden, um eine sekundäre Ursache auszuschließen.

Behandlung:

  • Medikamentös/konservative Therapie:

Besteht zunächst in einer Reduktion der Schmerzen durch entzündungshemmende Schmerzmedikation mit anschließender krankengymnastischer Therapie zur Verbesserung des eingeschränkten Bewegungsumfanges. Als entzündungshemmendes Medikament hat sich Cortison bewährt. Unter dieser Therapie kommt es meist zu einer raschen Beschwerdelinderung und in der Folge zu einer Verbesserung des Bewegungsumfanges.

  • Operative Therapie:

Sollte auch unter der konservativen Therapie keine Beschwerdelinderung erzielt werden können, so besteht die Möglichkeit der Narkosemobilisation der Schulter bzw. einer operativen Spiegelung der Schulter mit Durchtrennung der verdickten Schultergelenkskapsel. Dies führt meist zu einer raschen Verbesserung des Bewegungsumfanges. Wichtig ist eine intensive Krankengymnastik, um den Bewegungsumfang postoperativ zu erhalten und weiter zu verbessern. Nach der Operation ist ein Bewegungsstuhl für zu Hause dringend erforderlich.

Das Schultereckgelenk oder auch Acromioclavicular‐Gelenk verbindet das Schlüsselbein mit einem Fortsatz des Schulterblattes oberhalb des Oberarmkopfes. Hier können Verschleißveränderungen auftreten.

Ursachen:

Ursächlich liegen häufig unbekannte Gründe vor, des weiteren stattgehabte Verletzungen im Sinne einer AC‐Gelenksprengung oder nach stattgehabtem Schlüsselbeinbruch.

Symptome:

Die Patienten klagen über zunehmende Schmerzen punktuell im Bereich des Schultereckgelenkes. Hier wird eine Schwellung im weiteren Verlauf auffällig, ebenfalls können knöcherne Anbauten bei schlanken Patienten durch die Haut gesehen werden. Klopfschmerz und lageabhängige Schmerzen werden beklagt.

Behandlung:

Im Rahmen der konservativen Therapie kommen Krankengymnastik und physikalische Anwendungen infrage. Ebenfalls kann eine intraartikuläre Injektion ins AC‐Gelenk mit einem Corticoid für einen gewissen Zeitraum für Beschwerdereduktion sorgen. Wird der Entschluss zur operativen Therapie gefasst, so wird eine arthroskopische Entfernung des AC‐Gelenks bzw. des außenseitigen Schlüsselbeines mit speziellen Fräsen vorgenommen. Die das gelenkstabilisierenden Bandstrukturen werden geschont, um eine Instabilität zu vermeiden. Häufig verursachen Knochenanbauten, die auf die Rotatorenmanschette drücken, ein Impingementsyndrom. Diese werden ebenfalls arthroskopisch abgetragen.

Das Schultergelenk ist ein knöchern nur sehr locker geführtes Kugelgelenk, welches seine Stabilität durch den komplizierten Halteapparat aus Bändern, Kapsel und Muskeln verliehen bekommt. Auf der einen Seite erhält es dadurch ein großes Bewegungsausmaß, auf der anderen Seite ist es jedoch verletzungs‐ und verschleißanfälliger.

Ursachen:

Man entscheidet die primäre von der sekundären Omarthrose. Bei der primären Omarthrose ist die Ursache unbekannt. Sekundäre Omarthrosen entstehen nach chronischen Rotatorenmanschettenrupturen oder auch nach Oberarmkopfbrüchen. Hier treten häufig Nekrosen (Absterben) des Oberarmkopfes auf. Ebenfalls kommt im Rahmen der Rheumaerkrankung als auch nach Infektionen die Ausbildung einer sekundären Omarthrose vor.

Symptome:

Die Symptome sind Belastungs‐, Ruhe‐, Nacht‐ und Bewegungsschmerzen. Zusätzlich kommt es zu zunehmender Bewegungseinschränkung. Häufig berichten die Patienten auch über ein Reiben und Knacken im Schultergelenkbereich.

Indikation zur Operation:

Die Indikation zur Operation ergibt sich bei Vorliegen einer Arthrose und anders nicht zu behandelnden typischen Schmerzen oder Funktionseinschränkungen im Schultergelenk.

Behandlung:

Führen konservative Behandlungen in Form von Krankengymnastik und intraartikuläre Spritzengabe nicht mehr zu der gewünschten Beschwerdereduktion, so muss ein künstliches Schultergelenk implantiert werden. Es stehen uns insgesamt drei Modelle zur Verfügung:

  1. Anatomische Prothese (Rekonstruktion der anatomischen Verhältnisse).
  2. Inverse Schulterprothese (Umkehrung der Pfannen‐ und Kopfkomponente).
  3. Isolierte Oberarmkopfprothese.


In Abhängigkeit von den Voraussetzungen wird mit Ihnen das passende Modell ausgesucht und implantiert.

Das Sprunggelenk verbindet den Unterschenkel mit dem Fuß. Im oberen Sprunggelenk kann das Heben und Senken des Fußes ausgeführt werden, zusätzlich eine Ein‐ und minimale Auswärtsdrehung.

Ursachen:

Die Sprunggelenksarthrose ist meist Spätfolge schwerer oder unzureichend behandelter Kapsel‐Bandverletzungen, Knorpelverletzungen oder fehlverheilter Knochenbrüche im Bereich des Sprunggelenkes. Selten kommen andere Ursachen zum Tragen.

Symptome:

Typische Arthrosesymptome kommen mit Fortschreiten der Erkrankung zum Tragen. Es kommt zur Schwellungsneigung des Gelenks, Ergussbildung, Reibegeräuschen, anfangs Belastungsschmerzen und im weiteren Verlauf Ruheschmerzen. Ebenfalls nimmt die Beweglichkeit des Gelenkes ab.

Indikation zur Operation:

In Abhängigkeit vom Untersuchungsbefund und Röntgenbefund wird mit dem Patienten das operative Vorgehen abgestimmt.

Operatives Vorgehen:

Spiegelung/Arthroskopie: Im Rahmen einer Spiegelung können freie Gelenkkörper geborgen werden, Knochenanbauten können abgetragen werden und die entzündliche Schleimhaut kann entfernt werden. Versteifung des Sprunggelenkes (Arthrodese): Bei hochgradigem Gelenkverschleiß und starker Bewegungseinschränkung muss eine Versteifung des Gelenkes vorgenommen werden. Dies erfolgt heutzutage minimalinvasiv durch Schrauben, selten durch Nagel oder Platten.

Sprunggelenksprothese:

Bei Patienten mit mittlerem Aktivitätsgrad, guter Knochensubstanz, ausreichender Bandstabilität und geringer Achsabweichung kann eine Sprunggelenksprothese implantiert werden.

Beim Hallux valgus handelt es sich um eine Abweichung der Großzehe im Grundgelenk nach außen mit gleichzeitiger Innendrehung. Diese Fehlstellung tritt besonders häufig mit einem Spreizfuß auf. Weitere Fußfehlstellungen können parallel auftreten.

Ursachen:

Als Ursache werden chronische Einengung des Vorfußes mit zusätzlich angehobenem Fersenbereich in hohem Schuhwerk sowie genetische Faktoren angenommen. Im Verlauf der Erkrankung kommt es durch veränderte Zugrichtungen von Sehnen zu einem Ungleichgewicht von Muskelzügen und zunehmender Fehlstellung.
Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer.

Symptome:

Die ersten Beschwerden treten meist über dem innenseitigen Ballen der Großzehe auf. Es kommt an dieser Stelle zu einer mechanischen Überbelastung der Haut und des darunter liegenden Schleimbeutels. Hierdurch wird der Ballen noch ausladender und der Druck im Schuh erhöht sich weiter. Im weiteren Verlauf kann sich ein chronisch wiederkehrender, schmerzhafter Großzehenballen entwickeln. Im Endstadium der Erkrankung bestehen Dauerschmerzen. Entwickelt sich im weiteren Verlauf eine Arthrose mit Teileinsteifung des Großzehengrundgelenkes, so spricht man von einem Hallux rigidus.

Behandlung:

Durch nichtoperative Behandlungsmaßnahmen kann eine Heilung der Erkrankung nur selten erreicht werden. Verschiedene Zügel, Schienen und Einlagen kommen zur Anwendung. Bei fortbestehenden Beschwerden kann eine operative Korrektur durchgeführt werden.
Meist kommt eine knöcherne Verschiebungsoperation des Köpfchens des 1. Mittelfußes zur Anwendung. Auch andere Verfahren werden je nach Ausprägungsgrad bei uns angeboten. Grundsätzlich ist nach der Operation ein konsequentes Einlagentragen unverzichtbar.

Beim Hallux rigidus handelt es sich um eine versteifende Arthrosereaktion im Grundgelenk des Großzehs.
Männer sind häufiger betroffen als Frauen.

Ursachen:

Die Großzehengrundgelenksarthrose scheint familiär gehäuft aufzutreten. Sekundär tritt der Hallux rigidus z. B. nach einer Fehlstellung im Grundgelenk (Hallux valgus) auf. Mit zunehmendem Verschleiß des Gelenkes lagert sich zusätzlicher Knochen um das Gelenk an. Hierdurch kommt es zu einer Abnahme der Beweglichkeit und zu Schmerzen im Gelenk. Im Endstadium ist das Gelenk praktisch vollständig steif.

Symptome:

Der Verschleiß im Großzehengrundgelenk führt zu einer meist schmerzhaften Einschränkung der Beweglichkeit. Durch Schmerzen beim Abrollen ist die Belastbarkeit bei längeren Gehstrecken erheblich herabgesetzt. Das schmerzhafte Abrollen führt zu einem Schongang oder auch zu einem Schonhinken. Das Großzehengrundgelenk ist häufig verdickt und druckschmerzhaft, teilweise gerötet und überwärmt.

Behandlung:

Im Rahmen der nichtoperativen Behandlung kommt die Versteifung der Schuhsohle zur Anwendung, ebenfalls helfen Abrollhilfen im Vorfußbereich. Ist die konservative Therapie ausgereizt, besteht die Notwendigkeit einer Operation. Bei gelenkerhaltenden Operationen werden nur die bewegungseinschränkenden Knochenvorsprünge abgetragen. Bei fortgeschrittenen Stadien wird eine Großzehengrundgelenksversteifung vorgenommen.

Bei der Krallenzehe handelt es sich um eine Überstreckung der Kleinzehe im Grundgelenk und einer maximalen Beugung im Mittelgelenk. Anfangs sind die Gelenke noch frei beweglich, im weiteren Verlauf kommt es dann zu einer Versteifung der Gelenke in Fehlstellung, die weder aktiv noch passiv aufgehoben werden kann. Krallenzehen können isoliert auftreten, treten jedoch häufiger beim Spreizfuß auf und in Verbindung mit einem Hallux valgus.

Ursachen:

Besteht ein Hallux valgus, kann dieser seitlich auf die Kleinzehe drücken und diese in eine Fehlstellung zwingen. Enges oder zu kleines Schuhwerk kann eine überlange Kleinzehe zurückdrängen. Ebenso kann ursächlich ein Ungleichgewicht zwischen Zehenstreckern und Zehenbeugern verantwortlich sein. Auch entzündliche Fußerkrankungen, eine Rheumaerkrankung oder eine neurologische Erkrankung können für die Ausbildung von Krallenzehen verantwortlich sein.

Symptome:

Bei Krallenzehen können durch einen Druck im Schuh Druckstellen mit Schmerzen über den Gelenken oder der Endgliedspitze auftreten. Manchmal können Überlastungsschmerzen unter den Mittelfußköpfchen fußsohlenseitig auftreten. Dann spricht man von einer Metatarsalgie.

Behandlung:

Zur nichtoperativen Behandlung stehen Zehengymnastik, Polsterung der Druckstellen, Einlagen und das Tragen passender Schuhe zur Verfügung. Ist die konservative Behandlung für eine gute Lebensqualität nicht ausreichend, besteht die Notwendigkeit zur operativen Korrektur. Im Rahmen der Operation steht die Korrektur der Fehlstellung und der Versteifung im Vordergrund. Hierdurch kann eine Schmerzreduktion erreicht werden. Am häufigsten kommt die Operation nach Hohmann zur Anwendung. Hierbei wird das vorspringende Köpfchen des Grundgliedes der Zehe entfernt und damit die Zehe verkürzt. Bei überlangen Mittelfußknochen kann auch eine gelenkerhaltende Verkürzung des Mittelfußknochens vorgenommen werden. Bei flexibler Fehlstellung wird in ausgewählten Fällen eine gelenkerhaltende Sehnenumlenkungsoperation vorgenommen. Hierbei wird gezielt die Zugrichtung der Sehne verändert, um die Stellung der Zehe zu korrigieren.

Bei der Hammerzehe handelt es sich um eine Beugung der Zehe im Endgelenk. Anfangs kann die Zehe noch in die normale Position bewegt werden, im weiteren Verlauf kommt es zu einer Versteifung des Gelenkes in der Fehlstellung. Eine Hammerzehe tritt häufig beim Spreizfuss auf und in Kombination mit einem Hallux valgus.

Ursachen:

In zu kurzem und zu engem Schuhwerk können die Zehen vorne anstoßen und sich verkrümmen. Ebenfalls kann ein Ungleichgewicht zwischen Zehenstreckern und Zehenbeugern vorhanden sein. Weitere Ursachen können entzündliche Fußerkrankungen, eine Rheumaerkrankung sowie neurologische Erkrankungen sein.

Symptome:

Bei der Hammerzehe entstehen durch Schuhdruck Druckstellen mit Schmerzen über den Gelenken oder der Endgliedspitzen. Mitunter können durch Überlastung fußsohlenseitig unter den Mittelfußköpfchen Schmerzen auftreten.

Behandlung:


Zur nichtoperativen Behandlung stehen Zehengymnastik, Polsterung der Druckstellen, Einlagen und das Tragen passender Schuhe zur Verfügung. Ist die konservative Behandlung für eine gute Lebensqualität nicht ausreichend, besteht die Notwendigkeit zur operativen Korrektur.
Das Ziel der Operation besteht in der Schmerzreduktion und der Korrektur der Fehlstellung im Rahmen einer Versteifung. Am häufigsten wird hierzu das Endglied der Zehe in Streckstellung versteift.

Mit Schneiderballen wird das spiegelbildliche Gegenstück zum Hallux valgus im Kleinzehenbereich bezeichnet. Hierbei ist der Winkel zwischen dem 4. und 5. Mittelfußknochen vergrößert, so dass das 5. Mittelfußköpfchen zu weit nach außen ragt. Häufig tritt diese Deformität in Kombination mit einem Hallux valgus und Spreizfuss auf, selten kann sie auch isoliert auftreten.

Ursachen:

Bei der Entstehung spielen erbliche Faktoren und erworbene Ursachen, z. B. der Spreizfuss oder das Tragen von falschem Schuhwerk eine Rolle.
Frauen sind häufiger betroffen als Männer.

Symptome:

Die Beschwerden treten vornehmlich an der Fußaußenkante über dem zu weit nach außen ragenden Mittelfußköpfchen auf. Hier können im zu engen Schuhwerk Druckstellen entstehen. Die Haut ist meist mit Hornhaut bedeckt und neigt zu schmerzhaften Entzündungen. Da die Schmerzen auch beim „Schneidersitz“ auftreten, spricht man vom Schneiderballen.

Behandlung:

Im Rahmen der konservativen Behandlung wird flaches und breites Schuhwerk empfohlen. Spezielle Ausweitungen und Polsterungen der Schuhe können vorgenommen werden. Spezielle Einlagen können wirksam sein. Führt die konservative Therapie nicht zu einer Besserung der Beschwerden, kann eine operative Korrektur vorgenommen werden. Ziel der Operation ist die Verschmälerung des Vorfußes. Je nach Ausprägung kann eine Abtragung der schmerzhaften Vorwölbung an der Außenseite des 5. Mittelfußköpfchens ausreichend sein. Bei stärkeren Ausprägungen ist zusätzliche eine knöcherne Korrektur im Sinne einer Verschiebeplastik erforderlich.

Schmerzen unter den Mittelfußköpfchen im Vorfußbereich der Fußsohle werden als Metatarsalgie bezeichnet. In absteigender Häufigkeit sind der zweite bis vierte Mittelfußknochen betroffen. Eine Metatarsalgie tritt häufig gemeinsam mit einem Spreizfuß, Hallux valgus oder Kleinzehendeformitäten auf.

Ursachen:

Falsches Schuhwerk, insbesondere Schuhen mit hohen Absätzen und Schuhe mit schlecht puffernden, dünnen Sohlen können eine Metatarsalgie auslösen. Durch einen Spreizfuss kommt es zu einer veränderten Druckverteilung auf den Vorfuß mit vermehrter Druckbelastung der Mittelfußköpfchen.
Beim Hallux valgus besteht eine vermehrte Beweglichkeit des 1. Zehenstrahls. Daher wird das Großzehengrundgelenk beim Abrollvorgang etwas mehr nach oben gedrückt und nimmt in der Hauptbelastungsphase weniger Gewicht auf. Folglich muss der 2. Mittelfußknochen mehr Gewicht tragen. Dies führt zu einer schmerzhaften Überlastung.
Bei fixierten Krallenzehen stehen die Kleinzehengrundglieder in einer nach oben überstreckten Stellung. Dadurch verschiebt sich das schützende sohlenseitige Fettgewebspolster und der Druck auf die Mittelfußköpfchen nimmt bei Belastung zu.
Ebenso kann eine vermehrte Druckbelastung der Mittelfußköpfchen durch eine relative Überlänge ihrer Mittelfußknochen entstehen.
Auch kann die im Alter zunehmende Rückbildung des fußsohlenseitigen Fettpolsters zu einer Metatarsalgie führen.

Symptome:

Durch den vermehrten Druck über den Mittelfußköpfchen entstehen Hornhautschwielen an der Fußsohle. Weiterhin bestehen belastungsabhängige Schmerzen im Bereich der überbelasteten Mittelfußköpfchen.

Behandlung:

Die konservative Behandlung umfasst Schuhwerk mit niedrigem Absatz, einer weichen Schuhsohle und einem weiten Vorderschuh. Weichbettungen im Rahmen einer Einlagenversorgung können die vermehrte Druckbelastung der Mittelfußköpfchen vermindern. Ist die konservative Behandlung für eine gute Lebensqualität nicht ausreichend, besteht die Indikation zur Operation. Hierbei werden die Ursachen der Metatarsalgie korrigiert. Überlange Mittelfußknochen werden gelenkerhaltend verkürzt, ein in Kombination auftretender Hallux valgus korrigiert.