Klinikum Crailsheim

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Aktuelles aus der Presse

Wir informieren Sie hier über aktuelle Themen und Aktionen über die in der Presse berichtet wurde:

Schildbürgerstreich

„Eine Fusion wäre ein Schildbürgerstreich“

Zum Artikel „Klinikum soll übernommen werden“ (HT vom 19. März):

Es lockt das Abenteuer. So könnte man den Döring-Leserbrief und Vorschlag betiteln. Wir sind für eine solide Klinikpolitik. Die FDP wollte ja schon vor Jahren Crailsheim an das Diak geben. Und aus der BM-Fraktion der Freien kam seinerzeit zum Beispiel der Vorschlag, die Geburtshilfe in Crailsheim zu schließen, weil sie defizitär sei. Wir haben stattdessen mitgeholfen, die Geburtshilfe neu aufzustellen – mit Erfolg.

Eine Fusion Crailsheim-Neuendettelsau wäre ein Schildbürgerstreich. Denn, dass das Diak überhaupt fusionieren will, liegt an der reichlich unvernünftigen, ständig wechselnden Geschäftsleitung und an ihren wenig überlegten Planungen.

Wer meint, dass der jährlich nötige Geldbedarf von zwei Millionen Euro beim Diak durch Fusions-Synergien erbracht werden kann, weiß nicht so recht, wie ein Krankenhaus bei heutigen Vorgaben funktioniert – zum Beispiel mit 60 Prozent Personalkosten bei steigender Tendenz.

Wer meint, es bleibe bei dem jährlichen Finanzbedarf des Diaks von zwei Millionen Euro, hat sich mit den Lücken der gegenwärtigen Finanzplanungen beim Diak ebenfalls nicht wirklich befasst.

Und wer meint, eine Fusion Crailsheim-Neuendettelsau mit dann vier bis sechs Millionen Euro Defizit am Start könne gleich hohe Synergien erzeugen, weiß erst recht nicht, wovon er redet.Das Diakonische Werk hat Crailsheim und den Landkreis noch nie als wirklichen Partner betrachtet: Gaildorf wurde vom Diak dichtgemacht, obwohl der Bestand noch zugesichert war.

Den Zusammenschluss Diak-Crailsheim hat das Diak gekündigt, weil es auch mal Defizite aus Crailsheim tragen sollte. Heute wäre man wahrscheinlich froh, man hätte es so belassen.
 
Die Kardiologie in Crailsheim nahm ihren Aufschwung erst, als der Landkreis den Ausbau selbst in die Hand nahm. Die Gefäßchirurgie wurde über Jahre verschleppt und erst kürzlich vom Landkreis selbst aufs Gleis gesetzt – ohne die vormals zugesagte Unterstützung des Diaks.

Wir sollten erkennen: Das Dia­konische Werk – ob in Hall oder in Neuendettelsau – denkt zuerst an sich selbst und an Crailsheim erst, wenn es ihm nützt. Das ist nicht verwerflich, sondern verständlich. Aber wir sollten es genauso halten – zum Wohle der Patienten im ganzen Landkreis. Und was gut ist für uns alle, werden wir auf der Klausur des Kreistags nächste Woche besprechen. Gewiss wird das aber nicht die Fusion mit Neuendettelsau sein.

Im Übrigen gibt es für den Döring-Vorschlag bereits ein Modell: Schwabach. Dort darf die Stadt nach wie vor das Defizit zur Hälfte tragen, hat aber nichts mehr zu melden – da nur noch minderheitsbeteiligt. Das soll erstrebenswert sein, Herr Döring?

Hohenloher Tagblatt / 20.03.2019

Hans-Joachim Feuchter, Schrozberg, Grünen-Fraktionsvorsitzender im Kreistag
Hans-Joachim Feuchter, Schrozberg, Grünen-Fraktionsvorsitzender im Kreistag