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Weltstillwoche Eine Hebamme und eine Stillberaterin des Klinikums Crailsheim sprechen über perfekte kleine Wesen, Wünsche und die Notwendigkeiten ihres Berufsstandes. Von Birgit Trinkle

Trotzdem“ ist das entscheidende Wort. Ja, der teure Versicherungsschutz für freiberufliche Hebammen ist ein großes Problem, und das Pflegepersonal- Stärkungsgesetz, das die Arbeitssituation der Hebammen in Kliniken verbessert und für das sich Ende September auch der Bundesrat ausgesprochen hat, war seit Jahren überfällig. Trotz alledem ist der Hebammenberuf für Anna-Lena Schüll der beste der Welt.

Wunderbares im Alltag

„Die Geburt eines Kindes ist für eine Familie einer der schönsten Tage ihres Lebens. Es ist fantastisch, dabei sein zu dürfen, das zu meinem Alltag zu machen“, sagt die junge Satteldorferin. Und was so ein Kind alles kann: Es lebt im Wasser und tut auch bei einer Wassergeburt erst an der Luft den ersten Atemzug. Es nimmt Kontakt auf mit der Umgebung, spürt, riecht, trinkt. „Es kommt auf die Welt und es ist perfekt.“

Das größte Problem ihres Berufsstands: Es gibt viel zu wenige Hebammen. Noch 2009 war’s wie ein Sechser im Lotto, einen Ausbildungsplatz zu finden, hat sie von Kolleginnen gehört. Als sie selbst zu lernen begann, 2011, war das schon kein Problem mehr, und heute bleiben viele Ausbildungsstellen unbesetzt. Auf der anderen Seite steigen ältere Hebammen aus, die sich den aufwendigen Anforderungen des Qualitätsmanagements – seit Mai verbindlich Teil der Hebammenarbeit – nicht stellen wollen. Die Folge: Bei wieder steigenden Geburtenzahlen haben derzeit fast alle Kliniken mit Geburtshilfe Probleme, offene

Hebammenstellen zu besetzen.

Das heißt auch, dass Hebammen in Deutschland zwei- bis dreimal so viele Frauen unter der Geburt betreuen, wie in anderen europäischen Ländern; die Arbeitsbelastung steigt und die Versorgung von Mutter und Kind könnte deutlich besser sein.
„Der Bedarf ist so groß“, sagt Schüll; viele Familien finden keine Hebamme, dabei sei das gerade beim ersten Kind von großer Bedeutung, und auch Mütter, die schon Kinder zur Welt gebracht haben, wünschen sich oft dringend eine Hebamme an ihrer Seite. Vorsorge, Geburt und Wochenbettbetreuung im Gesamtpaket seien kaum noch zu stemmen: „Wir schauen zunächst, dass wir die Dienste im Kreißsaal besetzen, viel zu oft leidet dann alles andere.“ Wenn ab 2020, wie in anderen europäischen Ländern, der Hebammenberuf nur noch mit Studium möglich ist, und mit der besseren Qualifizierung eine bessere Vergütung einhergeht, könnte sich die Situation verbessern. Bis dahin sind alle Mütter froh und dankbar, die von einer Hebamme begleitet werden und auch in den eigenen vier Wänden mit Traurigkeit, Schmerz, Unsicherheit, Sorge und Angst nicht alleingelassen sind.

Prädikat: Babyfreundlich

Dafür, dass die Grundlagen gelegt sind, sorgt unter anderem Stillberaterin Stefanie Seeger – das Klinikum Crailsheim hat sich das Prädikat „babyfreundlich“ redlich verdient. Natürlich berät Seeger auch Frauen, die nicht stillen können oder wollen, aber im Gespräch wird deutlich, wofür ihr Herz schlägt. Ganz gleich, ob es um die vor einigen Jahren etablierten stillfreundlichen Ecken Crailsheims geht oder ums Konzept der „bindungs-, entwicklungs- und stillgeförderten Babys“: Sie merkt immer wieder an, dass es „nichts Besseres und Natürlicheres gibt als Muttermilch“.

Die ersten Still-Tage sind oft schmerzhaft. Ohne Vorbereitung, ohne Begleitung, ohne Zuspruch ist eine junge Mutter durchaus versucht, hinzuschmeißen. Kompliziert wirkt das ganze Prozedere – bilden Ohr, Schulter und Hüfte eine Linie, wie halte ich das Kind, mache ich alles falsch? „Das ist die Anfangszeit. Dann wissen Mutter und Kind wie’s geht, und es gibt nichts Selbstverständlicheres.“ Nichts Besseres für die Bindung und nichts Praktischeres, immerhin ist die denkbar beste Nahrung mit genau den richtigen Inhaltsstoffen in der passenden Temperatur immer dabei.

Info Die Weltstillwoche vom 1. bis 7. Oktober steht unter dem Motto „Stillen – Basis für das Leben“. Im Klinikum Crailsheim gibt es eine Plakatausstellung in der neuen Eingangshalle zum Thema Stillen. Zusätzlich werden online wertvolle Schmuckstücke verlost, deren Perlen aus Muttermilch gewonnen werden können. Unter weltstillwoche.babyfreundlich.org gibt es Informationen.

Hohenloher Tagblatt / 02.10.2018 / Birgit Trinkle

Stillberaterin Stefanie Seeger und Hebamme Anna-Lena Schüll informieren über die Weltstillwoche. 
Foto: Birgit Trinkle
Stillberaterin Stefanie Seeger und Hebamme Anna-Lena Schüll informieren über die Weltstillwoche.
Foto: Birgit Trinkle