Klinikum Crailsheim

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Stellplätze

Stellplätze : „Das geht so nicht mehr“

Der Kreistag gibt grünes Licht für das Parkdeck beim Klinikum Crailsheim. Die Kosten betragen 4,21 Millionen Euro. Der Kreis trägt ein Viertel, auch um eventuell an Fördermittel zu kommen. Von Marcus Haas

Der Kreistag muss zweimal abstimmen, bis der Weg fürs neue Parkdeck frei ist. Konsens gibt es dazu, dass die 276 Stellplätze dringend gebraucht werden. Diskussion entzündet sich an der Finanzierung und einer Beteiligung des Landkreises mit rund einer Million Euro an den Baukosten.

Vor allem von den Freien hagelt es Kritik. „Da wird die Haushaltsklarheit konterkariert“, sagt Fraktionsvorsitzender Siegfried Trittner. Die Wirtschaftlichkeit des Parkdecks werde beschönigt und unübersichtlich, wenn Kreiszuschüsse in Richtung Klinikum geschoben würden.

Am Ende zahle ohnehin der Kreis

„Am Ende muss es doch eh der Kreis bezahlen, wenn es nicht reicht“, macht Trittner deutlich und schlägt eine getrennte Abstimmung vor – einmal zur Kostenbeteiligung des Kreises und einmal zur Gewährung einer Ausfallbürgschaft ans Klinikum zur restlichen Finanzierung des Parkdecks.

„Ziel muss eine weitestgehende Refinanzierung über die Parkgebühren sein“, betont Kurt Wackler (Freie). Sonst sei die Investition von über vier Millionen Euro nicht zu rechtfertigen. Im Vergleich zum Diak in Hall sei noch viel Luft nach oben, so Wackler zu den Parkgebühren.

„Was ist die Begründung für den Kreiszuschuss? Warum 25 und nicht 50 oder 100 Prozent“, hakt Hermann-Josef Pelgrim (SPD) nach. „Durch den Krankenhausanbau gehen Parkplätze verloren, die mit dem Deck neu erstellt werden müssen. Wir versuchen damit in die Krankenhausbauförderung zu kommen. So entstand die Idee 25 Prozent Kreiszuschuss“, antwortet Klinikum-Geschäftsführer Werner Schmidt. Es gehe darum, Landesmittel zu bekommen. Einen Zuschuss vom Land gebe es nur mit dem Kreis als Bauträger. Es sei eine Aufnahme ins Krankenhausbauprogramm 2019 in Aussicht gestellt worden. Im Frühjahr 2019 gebe es einen Termin für ein weiteres Fördergespräch.

„Wie wird mit den Mitarbeitern des Klinikums umgegangen? Parken die kostenfrei oder müssen die zahlen“, fragt Pelgrim. „Das klären wir, wenn es so weit ist“, antwortet Landrat Gerhard Bauer. „Das ist eine mitbestimmungspflichtige Angelegenheit. Wir sind mit dem Betriebsrat im Gespräch“, ergänzt Schmidt. „Wenn das Parkhaus von den Mitarbeitern kostenfrei genutzt wird, dann fehlen viele Plätze für die Besucher. Ich verstehe auch nicht, warum kein Gesamtkonzept mit der Stadt Crailsheim abgesprochen wurde“, kritisiert Friedrich Bullinger (FDP).

Das Konzept sei schlüssig

„Wir brauchen das Parkhaus jetzt. Ich war am Freitagvormittag im Klinikum. Das geht so nicht mehr. Was soll städtebaulich geregelt werden. Wir bauen nur ein Parkhaus“, entgegnet Landrat Bauer. „Das Konzept ist schlüssig, die Trennung der Finanzen etwas schwieriger, aber transparent darstellbar“, lobt Hans-Joachim Feuchter (Grüne/ÖDP). Wie geht es weiter? Das Baugesuch wird bei der Stadt Crailsheim eingereicht, die Ausführungsplanung erstellt, die Bauarbeiten ausgeschrieben und voraussichtlich im Frühjahr 2019 mit dem Bau begonnen, so Schmidt.
 
Unterm Strich soll ein Überschuss von 41?901 Euro pro Jahr bleiben

Aus baurechtlicher Sicht werden für den geplanten Krankenhausanbau keine weiteren Stellplätze benötigt, „aber tatsächlich ergibt sich ein anderes Bild“, betont Landrat Bauer. Derzeit gibt es 352 Parkplätze auf dem Klinikgelände, die nicht mehr ausreichen. Durch den Krankenhausanbau fallen Plätze weg. Die Situation verschärft sich durch wachsende Patienten-, Besucher-, und Mitarbeiterzahlen, durch das Reha-Zentrum, die Praxen des Medizinischen Versorgungszentrums, den Einzug des Gesundheitsamts.

Deshalb wird neben dem Telekom-Gebäude beim Klinikum ein neues Parkdeck mit 276 Stellplätzen auf sechs Ebenen gebaut. Wenn voraussichtlich 2022 der Krankenhausanbau fertiggestellt ist, soll sich die Parkplatzzahl auf 519 erhöht haben. Bernd Beer von der Firma AMP Parking Europe stellt den aktuellen Stand der Planung im Kreistag vor. Es handelt sich um ein Rampenparkhaus. Alle Parkebenen haben leichtes Gefälle. Der Experte schlägt eine Lärchenholzfassade vor, die wie ein Vorhang wirke.

„Haben Sie auch an Plätze für Familien und für Menschen mit Behinderung gedacht“, fragt Claudia Kern-Kalinke (Grüne/ÖDP). „Im Parkdeck gibt es keine, aber näher und ebenerdig am Klinikgebäude“, antwortet Beer. „Ist das Parkdeck oben offen, wie funktioniert die Entwässerung? Ist die Montage einer Fotovoltaik-Anlage möglich“, will die Kreisrätin wissen. Das Deck ist offen, das sei der Höhe und den Kosten geschuldet, so der Experte. Entwässerung funktioniere über das Gefälle, über Bodenabläufe. Eine Fotovoltaikanlage wäre unproblematisch nachrüstbar, so der Fachmann.

Die Baukosten betragen 4,21 Millionen Euro. Die Wirtschaftlichkeitsberechnung ergibt mit der Kostenbeteiligung des Landkreises von 25 Prozent unterm Strich einen jährlichen Überschuss von 41?901 Euro. Es wird mit einem jährlichen Betriebsaufwand von 550 Euro pro Stellplatz gerechnet und mit einer Parkgebühr von brutto 1,50 Euro sowie einer Parkzeit von täglich durchschnittlich 3,5 Stunden kalkuliert.
 
Haller Tagblatt / Hohenloher Tagblatt / Rundschau Gaildorf / 23.05.2018 / Marcus Haas
 

Neben dem Telekom-Gebäude wird das Parkhaus für die Patienten, Besucher und das Personal des Krankenhauses sowie der Praxen, dem Reha-Zentrum und dem Gesundheitsamt gebaut. Grafik: AMP Parking Europe GmbH