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Aktuelles aus der Presse

Wir informieren Sie hier über aktuelle Themen und Aktionen über die in der Presse berichtet wurde:

Geburtshilfe:

Politik muss handeln

Hebammen. Jutta Niemann (Grüne) ist überzeugt: Der Schiedsspruch ändere an der prekären Lage der Hebammen nichts.

Gaildorf. Ausführlich hatte sich die Haller Landtagsabgeordnete Jutta Niemann während ihres kürzlichen Besuchs im Gaildorfer Ärztehaus über eine Verbesserung bei der Hebammenversorgung informiert und mit betroffenen Hebammen gesprochen. Ihr Fazit: Die pauschale Vergütung für freiberufliche Hebammen an Kliniken steige zwar, allerdings geknüpft an Bedingungen. Dies habe Anfang September die zuständige Schiedsstelle entschieden, nachdem Hebammenverbände und gesetzliche Krankenkassen zu keiner Einigung kamen.

Der Schiedsspruch, so Niemann, „bringt nur eine geringe Vergütungserhöhung für freiberufliche Hebammen“. Die pauschale Vergütung von bislang 270 Euro für die intensive und oft Stunden währende Betreuung einer physiologischen Geburt werde um 17 Prozent erhöht. Weitere Erhöhungen schließt der Schiedsspruch bis 2020 aus.

Arbeitsfreiheit eingeschränkt

Im Gegenzug würden neue Regeln für die Arbeit der Hebammen eingeführt, ohne dass die Qualität für Schwangere und Gebärende besser werde. So könnten freiberufliche Hebammen künftig nur noch maximal zwei Geburten gleichzeitig abrechnen. Selbst eine telefonische Beratung in einer ruhigen Phase der Geburt könne in Zukunft nicht mehr mit den Kassen abgerechnet werden.

Aus Sicht Niemanns, in der Grünen-Landtagsfraktion zuständig für das Thema Hebammen und Geburtshilfe, „ändert dieser Schiedsspruch nichts an der prekären Situation der Hebammenversorgung, sondern macht einmal mehr die wachsenden Probleme und den Personalmangel in der Geburtshilfe deutlich“. Die Arbeitsfreiheit der Hebammen werde eingeschränkt, „aber damit wird die Qualität in der Geburtshilfe nicht besser“.

Die Bundesregierung sei nun gefordert, ein verpflichtendes Personalbemessungsinstrument für Kreißsäle einzuführen, das grundsätzlich von einer 1:1-Betreuung durch Hebammen in wesentlichen Phasen der Geburt ausgeht. Die Grünen setzen sich auch dafür ein, dass die Angemessenheit der Hebammenvergütung gesetzlich verbindlicher gestaltet wird.

Rundschau Gaildorf / 27.07.2017