Klinikum Crailsheim

Besuchsdienst: „Wir kümmern uns um die Seele“

Eine wichtige Tätigkeit ist der ehrenamtliche Besuchsdienst im Krankenhaus Crailsheim. Dabei können Patientinnen und Patienten Zuwendung erfahren, die ihnen gut tut und auch bei der Heilung helfen kann. Weitere Freiwillige werden gesucht. Bei einer Informationsveranstaltung im Klinikum am Samstag, 13. Juni, kann man Näheres dazu erfahren. Das berichtet Pfarrer i.R. Bruno Münch in einer Pressemitteilung, die in der Ausgabe des Hohenloher Tagblatts vom 28.06.2024 veröffentlicht wurde.

„Es ist immer spannend, was einen hinter der nächsten Tür erwartet“: So schildern Birgitta Haines und Fritz Hachtel, die zusammen bei Besuchen im Krankenhaus unterwegs sind, die Situation. Sie gehen immer von vorne nach hinten durch eine Station durch. Dabei unterscheiden sie nicht zwischen Nationen, Hautfarbe oder Glauben. Es geht ihnen darum, sich ohne Ansehen der Person um die Seele der Menschen zu kümmern bzw. das entsprechende Angebot zu machen. Sie können damit das Leben ein bisschen leichter machen – nicht nur das Leben der Kranken.
Dabei erfahren sie sich als willkommene Unterstützung der Pflegekräfte. So erleben sie es auch, dass sie bei ihrer Tour durch die Station auf einen Patienten oder eine Patientin besonders hingewiesen werden: „Gehen Sie doch bitte mal in dieses Krankenzimmer!“ Aber natürlich kommt es auch vor, dass ein Mensch gerade keinen Besuch wünscht. Dann gehen sie einfach wieder.
Was sollte man für eine Aufgabe im Besuchsdienst mitbringen: Menschen zu lieben ist eine wichtige Voraussetzung. Aufgeschlossenheit für unterschiedliche Schicksale gehört genauso dazu. Außerdem sollte man etwas Empathie mitbringen. Haines und Hachtel machen diese Besuche regelmäßig vierzehntägig, sie legen sich dabei kein Zeitkorsett auf.

Fritz Hachtel hat mit Beginn des Rentnerdaseins das Bedürfnis verspürt, noch etwas Sinnvolles zu tun. Als er von Birgitta Haines auf den Besuchsdienst angesprochen wurde, entschied er sich dafür: Der Diplomverwaltungswirt lernt so noch eine ganz andere Seite im Leben kennen. Er hat bei seiner ehrenamtlichen Tätigkeit erfahren, dass er gut auf Menschen zugehen kann.
Birgitta Haines hat sich in einem Kurs für Seelsorge qualifizieren lassen. Diese Ausbildung gibt es auch für Ehrenamtliche. Sie hatte vorher im Kindergottesdienst oder im Altenclub Erfahrungen für den Umgang mit Menschen gesammelt. Auch bei der Kapellenrunde war sie aktiv.

Haines und Hachtel sind bei ihren Rundgängen vor allem in der geriatrischen Abteilung unterwegs. Sie haben die Erfahrung gemacht, dass dort die Patienten eher wenig Besuch bekommen. Aber in allen Stationen wären Besuche wünschenswert, und man kann sich die Zeiten und die Häufigkeit selbst einteilen. Für sich selbst nehmen die beiden sehr viel mit, so betonen sie. Allgemein gebe es ein gutes Gefühl, etwas für andere zu tun. Auch ihre eigene Lebenserfahrung habe sich gesteigert. Ihr Umgang mit Menschen habe sich auch weiter entwickelt. Regelmäßige Besprechungen können auch hilfreich sein.

Am 13. Juli wird zu einem Treffen eingeladen, bei dem man sich über diesen Besuchsdienst genauer informieren kann. Haines und Hachtel sowie Pfarrerin Cornelia Schmutz stehen dann für nähere Informationen gerne zur Verfügung. Ab 14 Uhr wird am Eingang des Klinikums die Klinikseelsorge vorgestellt. Zum Auftakt spielt der Gitarrenkreis „Sang und Klang“ aus Marktlustenau. Danach kann man sich im Gespräch über die Klinikseelsorge informieren, bei näherem Interesse gibt es Informationen über die Möglichkeit zur Mitarbeit.

Pressemitteilung Evang. Kirchenbezirk Crailsheim / 27.06.2024