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Aktuelles aus der Presse

Wir informieren Sie hier über aktuelle Themen und Aktionen über die in der Presse berichtet wurde:

Krankenhaus - Ein Notfall

Das Hohenlonloher Tagblatt, Chefredakteur Andreas Harthan, berichtet in der Ausgabe vom 21.10.2022, dass der Aufsichtsrat des Kreisklinikums die Kampagne der Deutschen Krankenhausgesellschaft: „Alarmstufe Rot: Krankenhäuser in Gefahr“ unterstützt und das Defizit in Crailsheim steigt.

Es sei eine absurde Situation: Weil das Kreisklinikum so erfolgreich ist, muss der Neubau durch einen Anbau erweitert werden. Gleichzeitig steige aber auch das Defizit des Krankenhauses. Crailsheim sei kein Einzelfall. Immer mehr Kliniken in Deutschland würden in die roten Zahlen rutschen. Was nach Ansicht von Landrat Gerhard Bauer an der ungenügenden Unterstützung liegt. Schon seit Jahren mahnt er eine auskömmliche Finanzierung der Krankenhäuser an. Im öffentlichen Teil der jüngsten Sitzung des Aufsichtsrates des Kreisklinikums unternahm er einen weiteren Versuch, sprach davon, dass die Reform der Krankenhausfinanzierung „überfällig“ sei.

„Alarmstufe Rot“

Anlass des Appells ist eine Kampagne der Deutschen Krankenhausgesellschaft. Unter dem Motto „Alarmstufe Rot: Krankenhäuser in Gefahr“ verweist der Verband auf den Umstand, dass viele Häuser nach zwei kräfte- und ressourcenzehrenden Jahren Corona-Pandemie und massiven Preissteigerungen bei Energie und Medizinprodukten in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraden sind, es sich manchmal schon um existenzielle Notlagen handelt. Wenn sich nichts ändert, sieht der Verband schwarz: „Ohne Inflationsausgleich und Corona-Hilfen werden Krankenhäuser schließen müssen, viele weitere werden durch die Untätigkeit der Politik zum Personalabbau gezwungen.“

Wenn die Kosten steigen, reagiere man in der freien Wirtschaft in der Regel mit Preiserhöhungen. Doch das gehe im Krankenhauswesen nicht, denn das sei, so der Landrat, „eine Planwirtschaft, in der die Preise für die Leistungen staatlich festgesetzt werden“. Die Erlöse der Krankenhäuser richten sich nach dem sogenannten Landesbasisfallwert. Der sei in diesem Jahr um 2,3 Prozent gestiegen. Doch die allgemeine Preissteigerung liege mittlerweile bei zehn Prozent und die Energiepreise sind um das Vierfache gestiegen. Die Krankenhäuser könnten also, selbst wenn sie eine hohe Auslastung haben und kostenbewusst geführt werden, keinen Gewinn machen. Deshalb, so Landrat Bauer, der Vorsitzender des Aufsichtsrats des Kreisklinikums ist, benötigen die Kliniken eine „Nothilfe“ in Form eines rückwirkenden Inflationsausgleiches. Und der Landesbasisfallwert müsse höher sein als die Inflationsrate. Außerdem müsse der Corona-Ausgleich wieder eingeführt werden. Bauer weiß: „Das kostet Milliarden.“ Aber die Aufrechterhaltung einer hohen Versorgungsqualität habe nun mal einen hohen Preis.

Immer größeres Defizit

Während der Neubau des Kreisklinikums in die Höhe wächst, tue das auch das Betriebsdefizit. Es hätte in diesem Jahr bei knapp fünf Millionen Euro liegen sollen, wächst wohl aber auf 7,5 Millionen Euro an. Diese Summe sei auch im Wirtschaftsplan für 2023 veranschlagt. Wenn die Krankenhausfinanzierung nicht reformiert werde, dann „steigen die Betriebsdefizite immer weiter“, befürchtet Gerhard Bauer.

Hohenloher Tagblatt / 21.10.2022

Der Neubau des Crailsheimer Krankenhauses (links) wächst in die Höhe - aber auch das Betriebsdefizit. Der Verlust summiert sich in diesem Jahr auf 7,5 Millionen Euro. 
Foto: Klinikum Crailsheim
Der Neubau des Crailsheimer Krankenhauses (links) wächst in die Höhe - aber auch das Betriebsdefizit. Der Verlust summiert sich in diesem Jahr auf 7,5 Millionen Euro.
Foto: Klinikum Crailsheim