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Aktuelles aus der Presse

Wir informieren Sie hier über aktuelle Themen und Aktionen über die in der Presse berichtet wurde:

Die Notfallversorgung ...

Pandemie. Ausfälle wegen Krankheit sorgen für eine angespannte Personalsituation in Kreisklinikum und Diak. Einschränkungen über Ostern soll es nicht geben. 

Auch wenn die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100 000 Einwohner bei den Corona-Neuinfektionen im Landkreis Schwäbisch Hall im Sinken begriffen ist, die Situation in den Kliniken bleibt angespannt. Es werden immer noch viele Patienten mit oder wegen einer durch das Virus ausgelösten Covid-19-Erkrankung stationär behandelt. Das Geschehen hat sich dabei von den Intensiv- auf die normalen Stationen verlagert. In beiden Bereichen hat man auch im Kreisklinikum Crailsheim und im Haller Diak mit zahlreichen Personalausfällen bedingt durch Krankheit zu kämpfen. Das könnte gerade zur Osterzeit brenzlig werden, wenn es beispielsweise zu größeren Unfällen oder mehr Einweisungen wegen Covid-19 kommen sollte.

Wie viel Personal zurzeit in welchen Bereichen erkrankt sind, beziffert Christin Kohler, Pressereferentin des Diak-Mutterhauses Diakoneo mit Sitz im fränkischen Neuendettelsau, auf Nachfrage nicht: „Eine tagesaktuelle, statistische Gesamterhebung über krankheitsbedingte Ausfälle von Mitarbeitenden ist schon alleine durch die Karenztags-Regelung oder nicht krankheitsbedingte Ausfälle verzerrt.“ Diverse sehr engagierte Mitarbeitende im Diak kümmerten sich täglich um das komplexe Ausfallmanagement.
Kohler stellt zudem fest: „Krankheitsbedingte Personalausfälle in Kliniken haben bundesweit fast flächendeckend zugenommen. Ein ähnliches Bild zeigt sich am Diak.“ Die Corona-Infektionszahlen seien nach wie vor sehr hoch und die Personalsituation angespannt, weil Beschäftigte an Corona erkrankt seien und sich in Isolation befänden. „Unsere Patientinnen und Patienten erhalten aber in allen Abteilungen die medizinische Versorgung, die sie benötigen. Das liegt vor allem am Einsatz unserer gesunden Mitarbeitenden, die zusätzliche Schichten übernehmen und sich gegenseitig unterstützen“, so die Pressereferentin.

Operationen verschoben

Am Diak müssten vereinzelt „elektive Operationen“, also planbare Eingriffe, bei denen keine unmittelbare medizinische Indikation besteht, verschoben werden. „Damit stellen wir die medizinische Versorgung für Notfälle und für unaufschiebbare Behandlungen sicher“, erklärt Christin Kohler. Bei elektiven Operationen könne es also teilweise zu längeren Wartezeiten für Patientinnen und Patienten kommen. Diese arbeite man „nach bestehender Dringlichkeit“ ab. Die Diakoneo-Pressereferentin stellt fest: „Die Notfallversorgung am Diak ist jederzeit, auch über die Osterfeiertage, gewährleistet. Wir bewerten das momentan äußerst dynamische Corona-Infektionsgeschehen täglich neu.“ Bereits in der Vergangenheit habe man viele Covid-Patienten betreut. Deshalb sei man in der Lage durch „festgelegte Eskalationsstufen“ die Versorgung der Patienten dem Bedarf anzupassen. Das bedeute, dass das Diak die Organisation des Krankenhauses je nach Situation – also Anzahl der Patienten und Personal – neu anpasse. „Wir haben in den letzten zwei Jahren viel Erfahrung sammeln können, wann dies nötig wird“, so Christin Kohler.

So kann es auch vorkommen, dass nicht alle zur Verfügung stehenden Intensivbetten im Diak belegt werden können, weil Personal beispielsweise in anderen Bereichen eingesetzt werden muss. Durch Maßnahmen im Personalmanagement könne man gewisse Bedarfe ausgleichen und tue dies auch, sagt Christin Kohler. Die Anzahl der zur Verfügung stehenden Betten könne also variieren. Sie wiederholt noch einmal: „Als Schwerpunktversorger kann das Diak die intensivmedizinische Notfallversorgung sicherstellen.“

„Wir haben Krankheitsausfälle quer durch alle Bereiche“, bestätigt auch Werner Schmidt, Dezernent für Verwaltung und Finanzen des Landkreises Schwäbisch Hall und Geschäftsführer der Klinikum Crailsheim gGmbH und der MVZ Crailsheim GmbH (Medizinisches Versorgungszentrum). Die Ausfälle seien hauptsächlich pandemiebedingt, es gebe aber auch andere Krankmeldungen, die nichts mit Corona zu tun hätten.

Zum Thema Operationen stellt der Kreiskämmerer fest: „Bisher gabe es bei uns keine Einschränkungen. Der Krankenhausbetrieb kann in allen Bereichen aufrechterhalten werden.“ Auch die Notfallaufnahme im Kreisklinikum sei rund um die Uhr einsatzbereit. Man arbeite nach dem normalen Dienstplan. Kurzfristige Personalausfälle oder besondere Ereignisse wie Unfälle könnten immer eintreten: „Dann muss Personal aus dem Frei gerufen werden.“ Zusammenfassend stellt er fest: „Es ist knapp und das Personal ist voll ausgelastet. Trotzdem können im Klinikum Crailsheim aktuell alle Patienten versorgt werden.“

Ständige Mehrarbeit

Der hohe Krankenstand ziehe sich durch alle Bereiche der Gesellschaft und der Wirtschaft, sagt Werner Schmidt: „Ein Strukturproblem ist, dass es im Gesundheitswesen keine personellen Reserven gibt. Die Aufgaben konnten und können in der Pandemie nur durch ständige Mehrarbeit bewältigt werden.“ Das Personal bekomme nicht genug Erholungszeiten und komme dadurch zunehmend an die Leistungsgrenzen.

„Von der Politik wünsche ich mir mehr Information und Werbung für die Pflegeausbildung. Das Pflege- und Funktionspersonal in den Kliniken erwartet verlässliche Arbeitszeiten und eine bessere Bezahlung. Der Pflegeberuf muss für junge Menschen attraktiver werden“, unterstreicht der Klinik-Geschäftsführer. Nach wie vor ungelöst sei in Deutschland die Krankenhausfinanzierung. „Die Schere zwischen Kosten und Erlösen geht immer mehr auseinander.“

HALLER TAGBLATT / HOHENLOHER TAGBLATT / RUNDSCHAU GAILDORF / 16.04.2022 Von Norbert Acker

Die Notfallmedizin in den beiden Kliniken im Landkreis Hall ist trotz personeller Probleme gesichert.
Bild: Klinikum Crailsheim
Die Notfallmedizin in den beiden Kliniken im Landkreis Hall ist trotz personeller Probleme gesichert.
Bild: Klinikum Crailsheim
Werner Schmidt Dezernent im Landratsamt und Geschäftsführer Kreisklinikum Crailsheim. 
Bild: Landratsamt
Werner Schmidt Dezernent im Landratsamt und Geschäftsführer Kreisklinikum Crailsheim.
Bild: Landratsamt