Klinikum Crailsheim

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Aktuelles aus der Presse

Wir informieren Sie hier über aktuelle Themen und Aktionen über die in der Presse berichtet wurde:

Die ersten Corona-Toten

Seuche Eine Fieberambulanz in Crailsheim löst das Drive-in-Zentrum ab. Der Unterschied: Kranke werden untersucht. Landkreis braucht noch mehr Freiwillige.

Gesundheitsminister Jens Spahn sprach in den vergangenen Tagen viel von der Ruhe vor dem Sturm. Mit der Ruhe ist es vorbei, Landrat Gerhard Bauer betonte gestern in einem Pressegespräch, dass „nun alle Kräfte mobilisiert werden müssen“. Die Fakten kündigen den Sturm auch im Landkreis an: Die Zahl der Corona-Erkrankten steigt unaufhörlich, immer mehr von ihnen müssen in den Krankenhäusern in Schwäbisch Hall und Crailsheim betreut werden.

Etliche Beatmungspatienten

Mittlerweile beklagt auch das Kreisklinikum die ersten Corona-Toten. Es handelt sich um zwei hochbetagte Patientinnen, die am Donnerstag und gestern im Crailsheimer Krankenhaus gestorben sind. Auf der Intensivstation müssen (Stand gestern Nachmittag) vier Menschen beatmet werden, die positiv auf die Lungenkrankheit getestet worden sind, bei einer fünften Person, die ebenfalls beatmet werden muss, besteht Corona-Verdacht.

Fieberambulanz in Altenmünster

Es steigt aber nicht nur der Druck auf die Krankenhäuser, sondern auch der auf die Hausärzte. Um sie zu entlasten – und auch zu schützen –, wird in den nächsten Tagen in Crailsheim eine Fieberambulanz eingerichtet. Sie löst das Drive-in-Zentrum ab, in dem bislang Abstriche gemacht worden sind. Die Fieberambulanz wird in dem Gebäude eingerichtet, in dem auch das Drive-in-Zentrum ist, also in einer ehemaligen Fabrikhalle im Industriegebiet in Altenmünster.

Ärzte untersuchen

Was unterscheidet ein Drive-in von einem Fieberzentrum? Während im Drive-in nur Abstriche erfolgen, werden in einem Fieberzentrum die Menschen von Ärzten untersucht. So kann man noch genauer herausfinden, wer am Coronavirus erkrankt sein könnte, und wer an einer anderen Infektionskrankheit leidet. Eine wichtige Gemeinsamkeit haben Drive-in und Fieberzentrum: Menschen, die meinen, sie seien am Coronavirus erkrankt, können nicht einfach so hingehen, sie brauchen vielmehr die Überweisung ihres Hausarztes. Die Fieberambulanz wird von Mitgliedern der Kreisärzteschaft Crailsheim betreut.

Harte Belastungsprobe

Der Kampf gegen die Seuche wird für alle Beteiligten immer mehr zu einer Belastungsprobe sondergleichen. Inzwischen ist, berichtet der Landrat gestern, „das Gesundheitsamt die größte Abteilung im Haus“. Er habe weitere Mitarbeiter/innen aus anderen Bereichen des Landratsamtes abgezogen, damit das medizinische Fachpersonal des Gesundheitsamtes von allen administrativen Aufgaben entlastet ist.

Der Aufruf von Landrat Bauer, Menschen mit medizinischen und pflegerischen Kenntnissen mögen sich zum freiwilligen Einsatz melden, ist auf Resonanz gestoßen. 14 Frauen und Männer haben sich bis gestern beim Landratsamt gemeldet – „dafür bin ich sehr dankbar“. Aber die Sorgenfalten beim Landrat bleiben, denn er weiß nicht, wie viele Corona-Patienten in den nächsten Tagen ins Kreisklinikum eingeliefert werden. Deshalb freue er sich „über jede weitere Meldung“.

Info Interessenten können sich bei der Personalstelle des Landratsamtes unter unterstuetzung-corona(@)LRASHA.de melden. Wichtig sind bei der Registrierung die Kontaktdaten der freiwilligen Helfer/innen in Form eines Lebenslaufes und auch Angaben zur Qualifizierung oder fachlichen Erfahrung sowie die Verfügbarkeit. Alle Interessenten werden dann vom Landratsamt individuell über Umfang und Bereich ihres Einsatzes informiert.

Unterkunft steht bereit

Wenn die Betten im Crailsheimer Krankenhaus knapp werden, weil immer mehr Corona-Patienten aufgenommen werden müssen, steht ein Ausweichquartier bereit. Es handelt sich dabei um eines der Häuser in der Friedrich-Heyking-Straße, in dem früher Flüchtlinge untergebracht waren (das HT berichtete). Das Haus ist inzwischen gerichtet und möbliert, berichtete gestern Landrat Gerhard Bauer beim Pressegespräch. Untergebracht werden können dort Patienten, die entlassen werden, sich aber nicht alleine daheim versorgen können. Es kann aber auch Zuflucht für alte Menschen sein, die bislang zu Hause von osteuropäischen Pflegekräften betreut worden sind.

HOHENLOHER TAGBLATT / 31.03.2020 Von Andreas Harthan