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Aktuelles aus der Presse

Wir informieren Sie hier über aktuelle Themen und Aktionen über die in der Presse berichtet wurde:

"Wir machen einen Vertrag"

Krankenhäuser. Sozialminister Manfred Lucha fordert, dass Diakoneo und Landkreis die Zusammenarbeit von Haller Diak und Kreisklinikum Crailsheim verbindlich absichern. Konkrete Förderzusagen gibt er nicht. Von Marcus Haas

Im Oktober 2019 legten die Verantwortlichen von Diakoneo und Landkreis dem Ministerium ein Konzept vor. Die Kooperationsvereinbarung regelt die Zusammenarbeit des Diakonie-Klinikums in Schwäbisch Hall und des Kreisklinikums in Crailsheim mit Blick auf Dienstleistungen sowie aufs medizinische Gebiet. Das ist auch eine Voraussetzung, um Fördermittel vom Land zu bekommen, die beide Häuser für ihre Neubauten brauchen. Das Haller Diak hat den zweiten Neubauabschnitt mit Kosten von rund 80 Millionen Euro zu stemmen und hofft auf rund 50 Millionen Euro vom Land. Das Kreisklinikum Crailsheim braucht 30 Millionen Euro für einen Anbau und rechnet mit 15 Millionen Euro. Darum ging es nun bei einem Gespräch mit Sozialminister Manfred Lucha in Stuttgart, an dem Diakoneo-Chef Dr. Mathias Hartmann, Diakoneo-Gesundheitsvorstand Michael Kilb, Landrat Gerhard Bauer und Kreisklinikum-Geschäftsführer Werner Schmidt teilnahmen.

„Verbindlich absichern“

Direkte Zusagen zu Fördermitteln gibt es vom Sozialminister beim einstündigen Gespräch nicht. Die Prüfung laufe auf Fachebene. Lucha sicherte aber zu, dass es Fördermittel für Bauten gebe, die im Sinne der landesweiten Krankenhausplanung gemacht werden. Er halte es für nötig, „dass die beiden Träger die kooperative Partnerschaft der Krankenhäuser verbindlich absichern“, informieren die Verantwortlichen von Diakoneo und Kreis in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Vertraglich geregelte Dienstleistungsvereinbarungen zwischen Diak und Kreisklinikum bestehen bereits. Aufgaben wie gemeinsamer Einkauf, Apotheke, Labor und Hygieneüberwachung, Strahlenschutz, IT, Buchhaltung und Controlling sowie Patientenabrechnung werden zentral im Diak für beide erledigt. Es besteht Konsens zwischen den Vertretern von Diakoneo und Kreis, dass das so bleiben soll, weil diese Strukturen effizient und nah am Patienten sind. Ebenso einig sind sich die Verantwortlichen, dass auf Basis der vorhandenen medizinischen Strukturen weitergearbeitet werden soll. An beiden Häusern gibt es die Innere Medizin mit Kardiologie (Herz) und Gastroenterologie (Magen), die Chi¬rurgie mit Unfall-, Viszeral- (Eingeweide) und Gefäßchirurgie sowie Orthopädie. Das gilt ebenso für die Gynäkologie und Geburtshilfe sowie die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Der Zentralversorger Diak in Hall ist vielfacher Alleinanbieter, beispielsweise für Frauenheilkunde mit Tumoroperationen. Der Grund- und Regelversorger Klinikum Crailsheim ist standortübergreifend für die Altersmedizin zuständig.

Das Stichwort Verbindlichkeit zielt nun darauf, wie die Kliniken künftig aus medizinischer Sicht zusammenarbeiten. „Das medizinische Konzept soll in Vertragsform gebracht werden. Damit wird der kleinste gemeinsame Nenner verbindlicher und handhabbarer, um zunehmende Konkurrenz zwischen beiden Häusern zu vermeiden. Das ist eine gute Entwicklung“, erklärt Hartmann auf Nachfrage. „Es war ein gutes Gespräch. Wir haben an einem Strang gezogen und machen nun einen Vertrag zum gemeinsamen medizinischen Konzept, dokumentieren die Zusammenarbeit“, informiert Bauer.

Weitere Gespräche

Kilb und Schmidt setzen sich in den nächsten Monaten zusammen, um beispielsweise zu klären, wie die Notfallversorgung von Patienten in der Kardiologie (Lehre vom Herzen) abläuft – welche Behandlung am jeweiligen Standort erfolgt, wenn ein Patient mit akuten Herzbeschwerden wie einem Infarkt eingeliefert wird. Es gehe darum, verbindlich zu klären, mit welcher Diagnose ein Patient bis zu welchem Punkt wie versorgt und ab wann er ins andere Haus verlegt wird, erläutert Hartmann.

Nächste Stufe der Zusammenarbeit könnte eine gemeinsame Krankenhausbetriebsgesellschaft mit einem Geschäftsführer sein. Bauer wäre einverstanden, wenn beide Gesellschafter gleiche Anteile an der Betriebsgesellschaft halten würden. „Darauf konnten wir uns nicht einigen“, erklären sowohl Hartmann als auch Bauer. Diakoneo strebt eine Mehrheit der Anteile an einer gemeinsamen Gesellschaft an. Das Angebot lehnte Landrat Bauer ab. Es fand keine politische Mehrheit im Kreis. Nun soll bei weiteren Gesprächen nach einer Lösung gesucht werden. Das Ministerium würde eine gemeinsame Betreibergesellschaft begrüßen.

Im März kommt der Kreistag in einer nicht öffentlichen Sondersitzung zusammen, um zu entscheiden, ob eine Minderheitsbeteiligung des Kreises an einer Krankenhausbetriebsgesellschaft überhaupt infrage kommt und ob für die ortsnahe Versorgung ein vollwertiges Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit einer Rund-um-die-Uhr-Notfallversorgung in Crailsheim aufrechterhalten wird.

HALLER TAGBLATT / RUNDSCHAU GAILDORF / 29.01.2020

Diak im Dunst: Nun gibt es einen Lichtblick, um das Ziel langfristige und gute Zusammenarbeit mit dem Kreisklinikum Crailsheim doch noch zu erreichen. Das medizinische Konzept der beiden Häuser wird in eine Vertragsform gegossen und dadurch verbindlicher. Foto: Tobias Würth
Diak im Dunst: Nun gibt es einen Lichtblick, um das Ziel langfristige und gute Zusammenarbeit mit dem Kreisklinikum Crailsheim doch noch zu erreichen. Das medizinische Konzept der beiden Häuser wird in eine Vertragsform gegossen und dadurch verbindlicher. Foto: Tobias Würth